Mit LAV-Projekt „Gewässer erleben“ nachhaltige Welszucht in Lüchow entdecken

Dieses Projekt vom Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV MV) und dem Landwirtschafts- und Umweltministerium M-V (MLU) zeigt Schulkindern verschiedene Aquakultur-Einrichtungen unseres Landes.

Am 12. September 2023 werden 32 Schülerinnen und Schüler aus der 5. bis 9. Klasse der

Kooperativen Gesamtschule (KGS) Altentreptow nach Lüchow-Ausbau bei Altkahlen reisen und in der größten Welszuchtanlage auf Entdeckungstour gehen. Was ist Aquakultur? Davon können sie sich ein Bild machen. In der Aquakulturanlage der Nutrition & Food und Bioenergie Lüchow GmbH  Co. KG wird der afrikanische Wels (Clarias gariepinus) unter bestmöglichen Aufzuchtbedingungen gehalten. Der Präsident des LAV MV, Bernd Dickau, sagt: „Aufklärung und Information stehen für uns als größter Naturschutzverband in M-V im Vordergrund bei der Arbeit mit unseren Kindern. Sie sollen Fische aus der Nähe kennen lernen, ein Bewusstsein für das Leben unter der Wasseroberfläche entwickeln und den Fisch als wichtige Nahrungsressource erleben. So vermitteln wir auch das Prinzip der nachhaltigen Nutzung unserer Möglichkeiten im eigenen Land.“

Fisch wächst nicht in Gefriertruhen

An diesem 12. September reist die Schülergruppe aus Triebsees, zusammengesetzt aus verschiedenen Klassenstufen, nach Lüchow. Dort warten spannende Eindrücke auf die Kinder. Sie erkunden die Anlage, sehen die Aufzuchtstadien der Fische. In Laich- und Aufzuchtbecken schwimmen hier Welse in unterschiedlichsten Lebensphasen. „Nur wenn sich die Tiere wohl fühlen, laichen sie und wachsen zu schlachtreifer Größe heran.“, erklärt Stefan Schwabbauer, Dipl.-Ingenieur für Lebensmitteltechnologie und Vertriebskaufmann der Aquakultur in Lüchow. Nach der Besichtigung werden die Jugendlichen den Speisefisch verkosten bevor sie im Bus zurück zur Schule fahren. Ganz sicher voller Eindrücke und mit der positiven Erkenntnis, dass Fisch, der in einer Aquakultur aufwächst, frei von Pillen, chemischen Zusätzen ist und ein sehr wertvoller Nahrungslieferant der Zukunft sein wird. Das Thema `Gesunde Ernährung` steht hier im Vordergrund. „Nicht aus fernen Ländern soll Fisch hierher transportiert werden, hier in M-V kann er wachsen und gedeihen. So erhalten wir die beste Qualität immer unter Berücksichtigung des Tierwohls.“, erklärt Schwabbauer.

Im Jahr 2019 war die Auftaktveranstaltung „Aquakulturen in MV“ in Born. Weitere Veranstaltungen dieser Art für Kinder und Jugendliche aus Schulen und LAV-Anglervereinen sollen folgen.

Hintergrund „LAV Infomobil – Gewässer erleben“ des Landesanglerverbandes M-V e.V.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es mehr als 2.000 Seen, über 25.000 km Fließgewässer und 2.000 km Ostseeküste. Wasser ist allgegenwärtig. Der LAV MV ermöglicht mit dem Projekt „LAV Infomobil – Gewässer erleben“ nachhaltige Umweltbildung direkt an den Ufern und Küsten im ganzen Land. Dafür erhielt der LAV MV im Mai 2023 den Umweltpreis des Landtages M-V.  Der Fokus liegt auf der Wissensvermittlung direkt vor Ort, ganz praktisch erlebt. Interessierte Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder Vereine können die aquatischen Ökosysteme direkt vor ihrer Haustür kennen lernen. Entdecken, erforschen und erfahren.  Der Lehr-Umfang wird der Altersstufe, den Ansprüchen und Fähigkeiten der Teilnehmer angepasst. Dazu ist das LAV Infomobil mit umfangreichem Lehr- und Informationsmaterial ausgestattet. Zudem transportiert es Exkursionsutensilien wie Ferngläser, Mikroskope, Kescher und Wathosen. Auch Angelausrüstungen für erste Erfahrungen der kleinen Petrijünger sind mit an Bord.

Foto: Claudia Thürmer – Junge afrikanische Welse im Zuchtbecken

Hintergrund afrikanischer Wels

Er sieht ein bisschen gefährlich aus mit seinem „Bart“ – ist aber ein ganz Netter. Der afrikanische Wels (Clarias gariepinus) ist ursprünglich in Zentralafrika zu Hause. Daher bevorzugt er warme Wassertemperaturen – so um die 28 °C. Der Bursche kann bis zu 2 m lang werden und über 100 kg auf die Waage bringen. Die kleinen Augen, das breite Maul und die 4 Bartelpaare verleihen ihm sein charakteristisches Aussehen. Er kommt in stehenden Gewässern vor und kann über Nacht das Wasser verlassen (unglaublich aber wahr), um auf seinen kräftigen Brustflossen kurze Strecken an Land zu überwinden, um neue Gewässer zu finden. Durch die erweiterten und gut durchbluteten Kiemenkammern kann er Sauerstoff aus der Luft aufnehmen. Nahrung sind überwiegend Insekten, Würmer, Schnecken und Wasserpflanzen.  (Quelle: https://www.nutritionfood.de/der-wels.html)